Kein Leben ohne die Dualität von Gut und Böse. Und kein Anfang, ohne Ende. Philosophisch? Vielleicht. Aber genau um solche Gedanken dreht sich «Irgendwenn», die neue Single von Fränk. «Irgendwenn, irgendwo, irgendwie wärde mir üs wieder mau gseh!» Es ist eine tiefe und unerschütterliche Zuversicht, die Fränk mit seiner neuen Single «Irgendwenn» ausstrahlt. Natürlich wäre Fränk nicht Fränk, wenn er nicht auch die dunklen Seiten des Abschiednehmens mit direkter und schnörkelloser Ehrlichkeit ansprechen würde. Aber am Ende braucht auch der stärkste Mann den Glauben daran, dass selbst das vermeintlich letzte Ende doch nur eine weitere Pforte im universellen Lebenslauf ist, die einen neuen Anfang ermöglicht.
Fränk weiss, dass Ende und Anfang zusammen und zum Leben gehören, wie Gut und Böse. Deshalb ist «Irgendwenn» der erste Vorbote für «Zwüsche Guet und Bös», sein viertes Solo-Album. Eine weitere strahlende Perle im schillernden Leben des Berner Mundartrockers, der die Tristesse der Vorstadt hinter sich gelassen hat, um die Welt in Bild und Ton zu erforschen. Als Arbeitersohn im Berner Vorort Zollikofen aufgewachsen machte er – so wie sich das Anfang der 70er gehörte – eine Lehre bei den SBB. Doch eigentlich hatte Fränk schon immer die Musik im Kopf. Und im Herzen sowieso. Er blieb nicht lange Bähnler, wurde dafür zu einem echten Reisenden. Aus Leidenschaft. Und weil seine Jobs – meist im Verkaufsbereich, meist in der Musik-Branche – ihn stets in Bewegung hielten.
Aber eben: Die Musik prägte und begleitete den Rastlosen. Sie war ihm Hafen und Heimat, ein Ort, an den er immer wieder zurück fand. Nach ungezählten Band-Engagements als Sänger, Gitarrist und Komponist kam Fränk vor gut 10 Jahren endgültig bei sich selber an und veröffentlichte sein erstes Solo-Album. Mit «Zwüsche Guet und Bös» folgt nach «Fränk» (2010), «Fule Hund» (2012) und «Apollo11» (2018) das vierte, zehn Songs starke, Solo-Werk des Berners.
Vom ersten bis zum letzten Ton bleibt Fränk sich, seinem Sound und seiner Geschichte treu – bewegt sich von «Guet» bis «Bös». Er zeigt in den Geschichten, die er erzählt, dass die beiden Pole jeden menschlichen Lebens einander a) nicht ausschliessen und b) eigentlich nie alleine kommen. Es sind Geschichten aus dem Leben, die Fränk in seinen ureigenen erdigen Blues-Sound mit Anklängen von Country verpackt. Direkt und schnörkellos erzählt mit seiner Charakterstimme, die nicht nur seine Fans herzlich lieben. Dabei scheut sich der vermeintlich starke Mann auch nicht, sich von seiner verletzlichen Seite zu zeigen – zum Beispiel in der Vorab-Single «Irgendwenn», in welcher er den Verlust eines geliebten Menschen in Wort und Ton verarbeitet.
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