Troubas Kater – Zitrone

KW 12 | 17. März - 23. März 2025
Foto: Troubas Kater (Promobild 2024)

Gerade eben noch waren die Berner Troubas Kater als Newcomer in der Kategorie «Best Talent» für den Swiss Music Award nominiert – und einen gefühlten Augenblick später feiern die Urban-Troubadouren bereits ihr zehnjähriges Jubiläum. So schnell kann’s gehen. Über 300 Konzerte haben die Truppe zu einer unschlagbaren Liveband zusammengeschweisst, und ihre Spielfreude und Energie sind ansteckender denn je. Mit ihrem neuen Jubiläumsalbum «Katergold» im Gepäck macht sich die Band bereit, 2025 erneut die Bühnen im ganzen Land zu rocken. Mit «Zitrone» präsentieren Troubas Kater die aktuelle Single aus ihrem Album «Katergold».

«Katergold» ist der Pokal, den die Band sich selbst und ihren Fans zum Jubiläum schenkt. Doch dabei handelt es sich nicht um den makellosen, funkelnden Goldpokal, den erfolgreiche Sportler strahlend in die Höhe stemmen. Vielmehr gleicht er einem etwas verbeulten Wanderpokal des lokalen Vereins. Einer, der schon einiges erlebt hat – der seine Zeit nicht in klimatisierten Glasvitrinen in Dubai verbracht, sondern in verrauchten Vereinslokalen gestanden hat. Einer, der die Geschichten der Menschen kennt. Seine Goldfolie blättert langsam ab, und hinter dem glänzenden Schein kommt das echte Leben zum Vorschein.

Und genau davon erzählen die neuen Songs: von einem Karussell voller tiefer Einblicke, von einem Spiegelbild, das nicht mehr schweigen will, von KI-gesteuerten Selbstschussanlagen und Betten, die sich in Segelschiffe verwandeln. Da ist General Velofisch, der mit seiner dämlichen Hummel-Story gehörig auf die Nerven geht. Es geht um Arschbomben, Weissagungen im Drogenrausch, Femizide und Stripclubs. Und wie immer bei Sänger und Texter QC geht es auch um aktuelle Themen, die, sobald der Lack erst mal ab ist, sich unverblümt Bahn brechen.

Und musikalisch? Da passiert auf «Katergold» genau das, was geschieht, wenn eine Band nach zehn Jahren ihre gemeinsame Sprache gefunden hat. Frei von allen Zwängen haben die Troubas Kater im Studio aufgespielt, experimentiert, diskutiert, Spaß zelebriert und Frust abgeworfen. Sie haben Goldfolie auf Beats geklebt und diese so lange bearbeitet, bis die Patina allen gefiel. Herausgekommen ist ein facettenreiches Werk: vom Balkanknaller («General Velofisch», zusammen mit der funkensprühenden Balkancombo «Traktorkestar») über poppige Melancholie («Benyo», «Lieber öpper angers»), bis zu Hip-Hop-Einschlägen («Karussell», «Orakel», «Huuch vo Zouber») und Latin-Elementen («Bluetlääre Mond»), hin zur düsteren Hommage ans Schweizer Volkslied («Rosa Rach»). Ein wilder Ritt über sonnige Hügel und durch neblige Täler – mal unbeschwert und witzig, mal tiefgründig und nachdenklich, mal abgrundtief traurig. Doch eines ist sicher: Gleichgültig lässt «Katergold» niemanden. Und wer nach dieser musikalischen Reise heil am Ziel ankommt, darf den abgewetzten, etwas verbeulten Pokal voller Stolz in die Höhe stemmen.


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