Unser jüngstes Kind ist da! Es riecht nach Ferien.

Jamaika ist bekannt für weissen Sand, blaues Meer und traumhafte Strände in Mitten der Karibik. Jamaika ist aber auch bekannt für einen unverwechselbaren und besonders klingenden Sound. Klar! Wir sprechen von der wunderbare Reggae-Musik. Wenn wir Reggae-Musik hören dann klingt das nach Sommer, Freude und Lebenslust. Doch seinen Anfang nahm die Reggae-Musik alles andere als erfreulich.  Die Wurzeln des Reggaes reichen weit zurück. Die Geschichte des Reggae beginnt mit den ersten Sklaven, die zu Beginn des 16. Jahrhundert aus ihrer afrikanischen Heimat unter unmenschlichen Bedingungen nach Jamaika deportiert wurden. Die afrikanische Trommel-Musik war zumeist die einzige Verbindung zur Heimat, die den Sklaven blieb. 

Im 19. Jahrhundert verbreitete sich im Zuge der Sklavenbefreiung eine eher weltlich orientierte Trommel-Musik: Burru. Sie sollte zu einem Eckpfeiler des Reggae werden. Parallel zu Burru entwickelte sich auf Jamaika der Mento, welcher Eckpfeiler Nummer zwei des Reggae bildet. Mento ist einfache Trommelmusik vermischt mit europäischer Volksmusik. Zu Beginn der fünfziger Jahre brachte das amerikanische Radio das dritte wesentliche Element des Reggae nach Jamaika. Tag und Nacht wurde Rhythm and Blues gespielt, welches dem Mento schnell den Rang ablief. Burru: Rasta-Frau tanzt zur Begleitung der Rasta Trommeln Zehn Jahre später war es in den USA vorbei mit R’n’B und auf den Inseln in der Karibik wurde mit R’n’B und karibischen Elementen ein neuer, extrem gut zu tanzender Sound erfunden. Es war die Geburtsstunde des Ska.

Ska war nicht nur Musik, mit Ska wurde ein Wirtschaftszweig aufgebaut (Gründung von Plattenlabels und Export), von welchem die ganze Welt hören sollte. Sie brachte Jamaika eine neue, wichtige und zukunftsträchtige Einnahmequelle. Stars wie Jimmy Cliff glückte der Sprung in die internationalen Charts. Die Legende besagt, dass Jamaika Mitte der sechziger Jahre von einer Hitzewelle heimgesucht wurde und so gezwungen war, dem schnellen Ska-Rhythmus das Tempo zu drosseln, weil die Menschen zu sehr schwitzten beim Tanzen. Doch eine glaubwürdigere Variante lässt verlauten, dass die jamaikanischen Jugendlichen ihren eigenen Stil entwickeln wollten. Später kamen dann Interpreten wie Bob Marley oder Peter Tosh dazu, die dem Reggae zu internationaler Bekanntheit verhalfen.

In den siebziger Jahren wurde Bob Marley mit seiner Begleitband The Wailers weltbekannt als bedeutendster Vertreter der jamaikanischen Reggaemusik. Bob Marley, Bunny Wailer Livingston und Peter Tosh alias The Wailing Wailers wurden 1972 mit dem Album „Catch a Fire“ international bekannt. Mit den weiteren Alben Burnin (1973), Natty Dread (1975) wurden sie zu Weltstars, allerdings nur im Ausland. In Jamaika verbot das Radio, Lieder von Bob Marley zu senden, da sie politisch nicht korrekt seien. Er analysierte die Situation in den Ghettos von Kingston richtig und besang sie. Auch sang er von einer bis dahin unbekannten Religion mit dem Namen Rastafarianismus. 1976 wurde die Band auf „Bob Marley and the Wailers“ umgetauft, was der Austritt von Peter Tosh, welcher eine Solokarriere startete, zur Folge hatte. In diesem Jahr wurde Bob Marley bei der Vorbereitung zu einem freien Konzert angeschossen, vermutlich wegen seiner zunehmenden politischen Aktivitäten und seines Eintretens für die Rechte der Schwarzen. Ende der siebziger Jahren unternahm er ausgedehnte Europa Tourneen, was ihm eine unerreichte Popularität einbrachte. Bei einem Konzert waren mehr als 100.000 Besucher anwesend. Zu seinen größten Songs zählen „I Shot the Sheriff“ und „No women, no cry“, welche auch von vielen anderen Musikern (z.B. Eric Clapton) interpretiert wurden. Am 11. Mai starb Bob Marley vermutlich an Krebs, doch heute wird behauptet, dass man Bob etwas angetan habe, so dass er sterben musste. Sein Sarg wurde durch ganz Jamaika gefahren, bis zu einem kleinen Dorf in den Bergen. Die Abdankungsfeier war enorm, man hatte das Gefühl ganz Jamaika wäre gekommen. Er war das wichtigste Sprachrohr seiner Religion des Rastafarismus. Noch heute ist Bob Marley populär wie eh und je. Einer seiner neun Söhne und Töchter, die er seiner Frau Rita hinterließ, Ziggy, trat das musikalische Erbe seines Vaters an und begann zu singen. Heute steht ein Museum auf dem Grab Bob Marleys. Der 11. Mai ist in Jamaika ein staatlicher Trauertag!

Heute ist der Reggae vor allem durch Interpreten wie Inner Circle, Big Mountain, UB 40 und Eddie Grant bekannt. Diese Musik hat sich schon zu sehr von ihren Wurzeln entfernt, und hat mit dem ursprünglichen Reggae fast nur noch den Rhythmus gemeinsam. Dieser Reggae wurde zu fest unseren Hörgewohnheiten angepasst. Diese Musik könnte man mit den Bravo Hits vergleichen, denn beide haben keinen wirklichen Hintergrund und man wird das Gefühl nicht los, dass diese Art von Musik ausschließlich zur Geldmacherei bestimmt sei. Der ursprüngliche Reggae will etwas Mitteilen, den Leuten einen Rat geben oder erzählt Geschichten, welche das harte Leben in den Ghettos widerspiegelt. Der Reggae basiert auf einem Respekt, der bei jeder groß angelegten Vermarktung zwangsläufig verloren gehen muss.

Und trotzdem sind es auch diese kommerziellen Hits, die immer wieder gern gehört werden. Wir spielen deshalb ab 1. Januar 2018 die grössten Reggae-Hits aller Zeiten jeden Montagabend eine Stunde lang von 20 bis 21 Uhr. Wir spielen von A wie Aswad über B wie Bob Marley, C wie Chronixx oder D wie Desmond Dekker bis hin zu T wie Tarrus Riley oder Z wie Ziggy Marley und viele mehr. Also alles was der Reggae zu bitten hat. Die grössten Reggae-Hits von gestern bis heute gibt es in der Sendung «Reggae Night». Egal ob es sich um klassischer oder kommerzieller Reggae handelt.  Hauptsache der breiten Masse gefällt es. Der Montagabend klingt mit «Reggae Night» also künftig wie Ferien auf Spitalradio LuZ.

Übrigens: Zur Geburtsstunde von «Reggae Night» wird die Sendung am Montag, 1. Januar 2018 moderiert sein. Als Geburtshelfer werden Jürg Freudiger und Andi Balsiger dem jüngsten Kind von Spitalradio LuZ auf die Beine helfen. Einschalten und mit dabei sein am Montag, 1. Januar ab 20 Uhr auf Spitalradio LuZ.


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