Das Gefühl, an der Vergangenheit festhalten zu wollen oder gar zu müssen, kennt Nickless nur allzu gut. Der Zürcher Multiinstrumentalist, der nach seiner ersten Single und dem Überhit «Waiting» im Jahr 2016 schnell als Folk-Singer-Songwriter abgestempelt wurde, war sich seines Images nie vollständig sicher. Und so dauerte es auch eine Weile, bis Nickless seinen eigenen Weg fand, losgelöst von Schubladendenken und den Erwartungen anderer. Rückblickend meint er: «Die Zeit der Suche nach meiner Identität und Neuorientierung war mindestens genauso wertvoll wie alle vorherigen Bühnenjahre zusammen!»
Mit seiner neuen EP «C’est La Vie, Baby!», die am 20. September erschinen ist, läutet er eine neue Ära ein. Musikalisch lässt er sich dabei von den 80er-Jahren inspirieren: «Eigentlich war ich schon immer ein riesiger Fan der 80er, aber ich habe mich lange einfach nicht getraut, mich an den musikalischen Elementen dieser Zeit zu bedienen.»
Die gleichnamige Single «C’est La Vie, Baby!» entstand als erstes Demo auf dem Weg, den der Entertainer zunächst alleine beschritt. «Nachdem eine langjährige Business-Partnerschaft in die Brüche ging, hatte ich zwei Möglichkeiten: Entweder die Musik als Broterwerb aufzugeben oder mich ihr mehr denn je hinzugeben.» Er entschied sich für Letzteres, und aus einem einzigen Demo entwickelte sich eine fünf Tracks starke EP. Auf dieser zieht der singende Schlagzeuger seine Liebe zur Rhythmik konsequent durch, ohne dabei auf seine typisch melodische Eingängigkeit zu verzichten. Das Synthie-Gewand, in das seine neuen Lieder gehüllt sind, lässt ein klares musikalisches Konzept erkennen – «…so klar wie noch nie, und das fühlt sich einfach richtig gut an!», so der Musiker.
Auf dem EP-Cover präsentiert sich Nickless modisch passend zur Musik und lässt dabei auch seine Liebe zur Kulinarik, sowie eine gesunde Prise Selbstironie durchschimmern. «Spätestens nach diesem Lied sollte ich dringend meine Französisch-Kenntnisse aufbessern», fügt der «Fondue-Meister» (sein Clip ging weltweit viral) augenzwinkernd an. Übrigens: Bei einem Videodreh zum Titelsong kugelte sich der Musiker die Schulter aus, aber hey: «C’est La Vie, Baby!».
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