Mistral aus Basel singen in französisch!

Mistral aus Basel brauchen keine Propeller um abzuheben. Ihr Antrieb ist die Gitarre, der Kontrabass, das Schlagzeug. Und die französische Sprache, weil sie die schönste von allen ist. Spielend fliegen sie über den Röstigraben, das Rhonetal hinunter bis an die Mittelmeerküste. Mit ihren eingängigen Pop-Chansons bläst das Quartett dem Alltagstrott entgegen und weckt Feriengefühle. Ihr neues Album 37 degrés macht Lust auf Pastis und Pistazieneis, ohne aber den Blick von den Schattenseiten des Lebens abzuwenden.

Nach 20 Jahren Rockertum hat sich Markus Gisin (ex-Lunazone, ex-Zamarro) aufgemacht, ein neues musikalisches Genre zu kultivieren. Und eine neue Sprache: das charmante Französisch. der Sänger und Gitarrist, der vor Jahren Romanistik studiert hat, wendet sich seiner heimlichen Liebe zu, dem Chanson. Er beginnt Lieder und Texte zu schreiben, immer im Bestreben, das klassische Chanson neu zu beleben Anfangs 2013 wird aus dem Soloprojekt ein Quartett: Jana Landolt (ex-Rosebud), Yves Neuhaus (The Am- ber Unit, ex-Whysome) und Boris Witmer (Debonair, ex-Lovebugs) gründen Mistral. Nach ersten Konzerten geht es Schlag auf Schlag. Im Juli 2014 arbeiten die Musiker ein erstes Mal mit Oli Bösch (u.a. Züri West, Stiller Has, Lovebugs) zusammen und nehmen ihr Debüt-Album Chaise en Plastique auf. Von der Presse wird das Album voller Lob aufgenommen. Der Titelsong Chaise en Plastique läuft regelmässig am Radio und die Band erspielt sich einen ausgezeichneten Ruf als spielfreudige und heitere Live-Band. Nach gut 40 Konzerten in der ganzen Schweiz ersetzt Andy Tobler (ex-Kitchenettes) Boris Witmer an der Gitarre.

In der neuen Besetzung arbeiten die Musiker intensiv an neuen Liedern. Wie beim ersten Album liefert Bandleader Markus Gisin Ideen und Melodien, doch sind alle Musiker stärker in den Prozess des Arrangierens involviert. So klingen die Lieder auf 37 degrés weniger nach Liedermacherei, sondern nach homogenem Chanson-Pop. Die eingängigen Pop-Chansons blasen dem Alltagstrott entgegen, wie der Mistral-Wind mal sanft und warm, mal so heftig, dass sich die Bäume gegen Süden biegen.

In seinen anekdotischen Texten glorifziert Gisin mal den Süden (Rachida); mal preist er das Carpe-Diem- Motiv (Chocolat Pistache, Haut et Fort); mal wünscht er sich die Alltagshektik in der Badewanne zu ersäufen (Baignoire). Auf 37 degrés nimmt sich Gisin auch politischen Themen an, etwa der Gender-Frage (De Beauvoir) oder der Flüchtlingsproblematik (Bon passeport). Selbstverständlich besingt er auch die Liebe (Je garde le courage, Tout est dit, N’ouvre pas la porte). Markus Gisin hat uns am Mittwoch, 9. November 2017 im Studio von Spitalradio LuZ besucht und unserem Moderatoren Andi Balsiger von seiner Liebe zum französischen Chanson erzählt.

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