In «Lazy» besingt die Zentralschweizer Band Daens die Tücken ihrer toxischen Beziehung – zum eigenen Bett. Nirgendwo verbringen wir mehr Zeit als in der geliebten Federkiste: Zur Erholung, zum Dösen, zum Träumen, oder um einfach nur zu sein. Und doch ist diese grosse Liebe zuweilen eine tückische. Schliesslich wartet direkt an der Bettkante auch immer der Alltag auf uns, und die wohlige Nestwärme wird umso verlockender, je dringender wir uns eigentlich davon lösen müssten. Daens können darüber ein Liedchen singen. Und das tun sie jetzt auch.
«They try to take me to the East Side, West Side», wie es im Songtext heisst, oder dann doch lieber nochmals von einer Bettkante zur anderen. Und selbst wenn wir es mal geschafft haben, in die Gänge zu kommen, trauern wir der Trennung nach und wissen ganz genau, dass wir nach kurzer Zeit wieder in den Fängen unserer Matratze landen werden. Ein Teufelskreis, von dem wir ehrlicherweise nicht mal wissen, ob wir ihn überhaupt durchbrechen wollen. «Lazy» bedeutet Daens im Reinformat: Tanzbar, eingängig und dabei doch irgendwie anders. Die vierköpfige Band aus dem Herzen der Schweiz hat einen eigenen Sound zwischen Indie, Disco, Funk und Pop geschmiedet, der sie weit über die Urner und Schwyzer Täler hinaus zu einem heiss gehandelten Geheimtipp hat werden lassen.
Seit der Gründung als Duo 2018 hat die Band verschiedene renommierte Newcomer-Preise gewonnen und sich in über 100 Shows ihre Sporen abverdient. Daens sind seither gewachsen, nicht nur zu einer 4-köpfigen Formation, sondern auch zu begnadeten Entertainern. Wer die Band, ihre Energie und die charakteristische Stimme von Leadsänger Daniel Beltrametti einmal live erlebt hat, wird dies ziemlich sicher wieder tun wollen. Zum Glück nicht wie ein Teufelskreis, aber trotzdem mit ganz viel (Nest-)Wärme.
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